Nil Cam bringt ihr erstes Buch heraus

Nil Cam Als die Feuer brannten

Die junge 22-jährige Alevitin Nil Cam aus Krefeld hat etwas geschafft, wovon viele nur träumen können. Ihr Fantasy-Abenteuer "Als die Feuer brannten" erschien im Dezember als Taschenbuch. Auf über 400 Seiten nimmt sie ihre Leser_innen mit auf eine spannende Reise in die magische Welt "Aseyar" und zu atemberaubenden Abenteuern... Besucht am besten schnell die Facebook-Seite des Buches unter https://www.facebook.com/alsdiefeuerbrannten und sichert euch euer Exemplar des Buches. Am besten online bei einer Buchhandlung…

Auszug aus dem 28. Kapitel:

„Der Gedanke, Felrah zurückzulassen mit dem Wissen, dass ihm der Tod gewiss war, trieb Devon Tränen der Verzweiflung in die Augen. Er schüttelte nur den Kopf, unfähig auch nur ein Wort zu sagen. Der Gedanke widerte ihn an, dass jemand sein Leben für das seine gab. Damit würde er nie klar Gewissheit nicht leben, dass ein Freund sein Leben für mich gegeben hat ... Ich kann es nicht«, sprach er seine Gedanken leise aus.

»Du wirst es ertragen müssen, wie noch so vieles. Es gibt so viel Leid und Schmerz und irgendwann wirst du alles verstehen …« Es kam Devon vor, als hätte er eine Ewigkeit gebraucht, bis sein Kopf wieder einigermaßen klar und geordnet funktionierte: »Du hast Recht. Es ist das Vernünftigste …«, Necon nickte erleichtert, doch dann sprach Devon weiter und seine Worte ließen Necon an seinem Verstand zweifeln, »manchmal innezuhalten, denn es ist wirklich schwer, einen Weg zu gehen, den man nicht vor Augen hat. In der Dunkelheit umherzuirren in der Hoffnung, man würde den richtigen Weg wählen und richtige Entscheidungen treffen. Man sollte, anstatt im Ungewissen blindlings nach einer Nadel im Heuhaufen zu suchen, stehenbleiben und sich umsehen. Es könnte sein, dass der richtige Weg bereits vor deinen Füßen beginnt, und du ihn in deiner Panik nur nicht gesehen hast. Die Entscheidung, stehenzubleiben, erfordert Mut, besonders, wenn man auch noch verfolgt wird wie wir gerade. Ich sage dir, ich werde keinen Kameraden im Stich lassen, sondern kämpfen. Kämpfen für unser Leben.« Devon sah, wie schwer Necon die Entscheidung fiel, die eigentlich unnötig war, denn nichts in der Welt hätte Devon noch umstimmen können. Dennoch gab Necon nicht auf. Er konnte Devons Leben nicht wissentlich in Gefahr bringen, egal für wen oder was. Bevor er erneut seine Einwände anbringen konnte, wieherten die Pferde schmerzerfüllt auf und wurden langsamer, bis sie zitternd vor Schmerzen gleichzeitig stehen blieben. Schnell stieg Devon vom Pferd und ging zu Felrah, während Necon sich sofort um die verletzten Tiere kümmerte. »Wie geht es dir?«, fragte Devon. Felrahs Stimme war kaum mehr als ein kraftloser Hauch, doch ein Lächeln überzog sein Gesicht: »Du erinnerst mich sehr an jemanden, den ich einmal kannte. Dickköpfig und ein bisschen stur, aber mit einem reinen Herzen. Auch er hätte so gehandelt wie du und jene, die ihm wichtig waren, mit seinem Leben beschützt«, einige Schweißperlen rannen ihm die Wange hinab. Er blickte noch einmal in den Himmel, konnte jedoch nicht das finden, was er so sehnsuchtsvoll suchte. »Was ist aus ihm geworden?« »Er ist fortgegangen … vor langer Zeit«, antwortete er knapp. »Ich will dir danken, dass du dich so für mich eingesetzt hast. Doch das Schicksal hat uns die Entscheidung abgenommen, und ich fürchte, sie wird noch fatale Folgen haben. Ich habe euer Gespräch mitbekommen und in diesem Fall, auch wenn es meinen Tod bedeutet, gebe ich Necon Recht. Was ist schon mein Leben im Gegensatz zu deinem? Du bist einer der Hoffnungsträger dieser Welt.« Erschrocken starrte Devon ihn an. »Mach mir das Sterben nicht so schwer, mein Freund. Es gibt Dinge, für die es sich zu sterben lohnt, obwohl es niemals Teil des Planes war, auf dieser Reise zu sterben. Du weißt, ich habe gern an deiner Seite gekämpft … bis zum letzten Atemzug und hätte es auch weiterhin getan …« Devon ertrug diese Worte einfach nicht mehr. Er wollte Felrah an der Schulter packen, und ihm sagen, dass sie das gemeinsam durchstehen würden, als er plötzlich einen stechenden Schmerz verspürte, der ihn regelrecht nach hinten riss. Gelähmt von der Wucht des Aufpralls blieb er einen kurzen Moment liegen und richtete sich dann mühsam auf. Unter einem lauten Schrei zog er den Pfeil heraus, der sich in seine Seite gebohrt hatte. Er sah noch, wie ihre verletzten Pferde sich aufbäumten und in der Nacht verschwanden, während drei Reiter zwischen den Bäumen auftauchten und von ihren Pferden stiegen. Zwei weitere kämpften bereits mit Necon und einer zielte mit einem Pfeil auf Felrah. Devon hörte nur noch Schwerterklirren und das Summen der Pfeile. Felrah stürzte mit einem weiteren Pfeil in seinem linken Arm vom Pferd und blieb regungslos auf dem Boden liegen. Devon, der bisher nur gebannt auf das Geschehen starren konnte, bemerkte sein Schwert neben sich auf den Boden liegen. Er ergriff es und stürmte, ohne noch eines klaren Gedankens fähig zu sein, auf ihre Peiniger zu. Er hörte nicht den verzweifelten Schrei Necons, der ihm zurief, er solle Felrahs Pferd nehmen und einfach losreiten. Er nahm nicht wahr, wie ein weiterer Reiter mit gezücktem Schwert hinter ihm auftauchte und auf ihn zuritt und ebenso wenig erkannte er die Gefahr, die von einem weiteren gespannten Bogen ausging. Er sah nicht die ersterbenden Blüten seiner Nnesay, die zerfallend vom Wind davongetragen wurden. Sein Schrei hallte durch den kleinen Wald, dessen Widerhall nie mehr ersterben zu wollen schien.“