„Ich möchte das Wir-Gefühl stärken"

Interview mit Velican Dogan

Der Landesvorsitzende der Alevitischen Jugend in NRW über RTL, den Zielen des Landesvorstandes und einer besonderen Fahrt mit der DGB-Jugend.

Redaktion: Lieber Velican, du wurdest vor nun knapp zwei Monaten zum Vorstandsvorsitzenden der Alevitischen Jugend in NRW gewählt. Herzlichen Glückwunsch! Kannst du dich bitte kurz unseren Follower_innen vorstellen?

VD: Natürlich, sehr gerne. Mein Name ist Velican Dogan, ich bin 21 Jahre jung und komme aus Wuppertal. Ich studiere Medien und Kommunikationsmanagement auf der Hochschule Fresenius und absolviere derzeit ein Praktikum bei der Mediengruppe RTL. Vor meiner Wahl in den Landesvorstand war ich lange Zeit in der Ortsjugend in Wuppertal aktiv.

Redaktion: Welche Ziele habt ihr euch für diese Amtszeit von zwei Jahren gesetzt?

VD: Ich könnte jetzt eigentlich sehr viele Punkte aufzählen, werde mich aber zunächst auf einige der wichtigsten Punkte beschränken. Unter anderem möchten wir die Zahl unserer Vollmitgliedsvereine erhöhen! Zwei Ortsjugenden haben sich uns schon in den ersten Wochen unserer Amtszeit angeschlossen. Die Ortsjugenden aus Aachen und Emmerich möchte ich an dieser Stelle nochmals willkommen heißen. Aber immer noch existieren in unserem Bundesland NRW noch einige alevitische Jugendgruppen, die entweder nur Anschlussmitglied bei uns sind oder aber noch nichts von uns gehört haben. Das müssen wir ändern. Außerdem möchten wir die Vereine, die bereits Mitglied sind durch Workshops und Seminare coachen und schon jetzt auf die Suche nach Nachfolger_innen gehen. Ein weiteres großes Vorhaben ist der Wunsch auf mehr Kooperation mit anderen Jugendverbänden. Durch gemeinsame Projektarbeit sollen interkultureller und interreligiöser Dialog vertieft werden.

Redaktion: Was sind eigentlich deine typischen Aufgaben als Landesvorsitzender?

VD: Grundsätzlich vertrete ich den Verband sowohl verbandsintern wie auch extern. Weiterhin muss ich natürlich dafür sorgen, dass die Vorstandsarbeit reibungslos verläuft und das "Wir"-Gefühl im Landesverband gestärkt wird. 

Redaktion: In einigen Wochen fährt eine Delegation des BDAJ-NRW gemeinsam mit der DGB-Jugend und weiteren Jugendverbänden nach Auschwitz. Kannst du uns dazu etwas sagen?

VD: Gedenkkultur wird bei der alevitischen Jugend groß geschrieben. Es war uns sehr wichtig, dass auch Jugendliche aus unseren Reihen an dieser Gedenkstättenfahrt teilnehmen. Wenn eine Gesellschaft ihre Vergangenheit nicht kennt, kann sie auch keine gesunde Zukunft haben. Die NS-Zeit betrifft uns, die deutsche Gesellschaft, immer noch und auch wenn wir zu der Zeit nicht gelebt haben, ist es unsere Aufgabe die Geschichte aufzuarbeiten. Sensibilität in diesem Thema ist ein wichtiger Faktor für einen starken Gegenwind gegenüber rechten Gruppierungen in Deutschland! Darüber hinaus stellen wir uns gemäß unserer alevitischen Lehre immer und überall auf die Seite des Unterdrückten und gegen die Unterdrücker.

Redaktion: Danke für dieses Interview und viel Erfolg auch weiterhin.