Die Jungen Alevitischen Frauen* fordern
Die Jungen Alevitischen Frauen* fordern ein Ende der Lippenbekenntnisse und die tatsächliche Umsetzung der Idee des „Can“
Der Bund der Alevitischen Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen (BDAJ-NRW) hat mich für den 16. und 17. Dezember 2017 zur Durchführung eines Workshops für rund dreißig junge alevitische Frauen* nach Düsseldorf eingeladen. Diese jungen Alevitinnen*, die ihre Selbstorganisation Junge Alevitische Frauen in NRW nennen, beschäftigen sich mit dem Thema Situation alevitischer Frauen* in den alevitischen Einrichtungen, der Frage der Selbstermächtigung dieser in Führungspositionen sowie den Möglichkeiten der Partizipation in Entscheidungsfindungsprozessen. Die Frauen* kamen aus den verschiedensten Regionen Deutschlands zusammen. Gemeinsam mit dieser motivierten Gruppe ist uns ein erfolgreiches, effizientes und ergebnisorientiertes Wochenendseminar gelungen.
Bevor ich näher zu den Inhalten des Seminars überleite, möchte ich die Hintergrundgeschichte, die es veranlasste, dass dieser Workshop zustande kam, erläutern. Am 4. und 5. November 2017 fand die Bundeskonferenz (BuKo) des Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland statt. In der BuKo wurde die Aufhebung der bundesweiten Frauen*arbeitsgruppe (Junge Alevitische Frauen, kurz JAF) zum Thema. Trotz vehementer Widerwehr der beteiligten Frauen* zunächst gegen den Aufhebungsantrag und das Bemühen diesen ausgiebig zur Diskussion zu stellen, bekamen diese keine plausible Erklärung und die Bundeskonferenz entschied schließlich die Aufhebung der bundesweiten Führung der Selbstorganisation der JAF und die Einstellung der diesbezüglichen Koordinierungsaktivitäten auf Bundesebene. In Nordrhein-Westfalen gaben die jungen Frauen* nicht auf und mit der Unterstützung des Landesverbandes BDAJ-NRW versuchen sie weiterhin ihr Engagement für das Empowerment alevitischer Frauen* fortzusetzen. Mit ihren Tätigkeiten möchten sie perspektivisch die Dachorganisation der Aleviten*verbände in Deutschland, AABF davon zu überzeugen, dass sie mit ihren Arbeiten aktiv und initiierend für ein besseres Weiterkommen der Alevit*innen (vereins- sowie gesellschaftspolitisch und glaubensinhaltlich) mitwirken möchten. Gülistan Bayan, die aktuelle Hauptverantwortliche* für diesen Workshop, ist der Meinung, dass die Existenz des JAF wichtig und notwendig und die Unterstützung durch den BDAJ begrüßenswert und von Bedeutung ist (17.12.2017, Gülistan Bayan). Die Workshop Teilnehmerinnen* waren zum Teil Schülerinnen*, Studierende* und Werktätige*. Sie wirkten mit beiden Beinen im Leben zu stehen, machten den Eindruck als hätten sie Selbstverantwortung für ihre Person inne und strahlten ein spannendes Selbstbewusstsein aus.
Bevor ich zu den inhaltlichen Details des Wochenendseminars überleite, für das ich gegen Ende auf einige Zitate der Teilnehmerinnen* zurückgreifen werde, möchte ich auf ein paar theoretische Inhalte zu Frauen*bewegungen in der Historie eingehen. Diese sollen für ein besseres Verständnis der Betrachtungsweise sorgen, die für eine Empowermentidee alevitischer Frauen* plädiert und die eine interaktive sowie reflektierte Analyse dieser Thematik mit dem bestehenden Weltsystem für realitätsnah erklärt.
Zentriert im „Globalen Norden“ hat es verschiedene Frauen*bewegungen gegeben, die versuchten auf die gesonderte Situation von Frauen* innerhalb des (real-) existenten Systems aufmerksam zu machen, Lösungsansätze initiierten und definierten. Die kapitalistischen Produktionsverhältnisse erleben aktuell mit dem (wirtschaftspolitischen) Neoliberalismus einen Höhepunkt, der von der (gesellschaftspolitischen) Postmoderne unterstützt wird, in der nicht mehr der*/die* Bürger*in, sondern der*/die* Konsument*in (homo oekonomicus) im Zentrum einer von Ohnmacht und der Idee der Alternativlosigkeit geprägten Gesellschaft steht (Fisher 2017; Guattari, Deleuze 1972[2016]; Taylor 1991). Das aktuelle System ist darauf ausgelegt jegliche kritische sowie alternative Stimme zu absorbieren und die Macht- und Herrschaftsverhältnisse entsprechend zu re-produzieren. Uns werden retro-mäßig und wiederkehrend die gleichen Produkte jeglicher Ebene aufs Neue angeboten. ‘Unsere Phantasie und Ideen hat es (das System) uns geraubt‘ fassen Theoretiker* wie Taylor und Fisher, aber auch Barber (2001[1995]) in ihren Arbeiten zusammen. Mit der Weltfrauenkonferenz in Mexiko im Jahre 1975 stellten die Frauen* fest, dass es wichtig ist in die männer-dominierten Zentren Zugang zu finden und in Entscheidungsprozessen teilzuhaben, um das Rad der Reproduktion von Macht- und Herrschaftsverhältnissen zu brechen. Gleichzeitig hatten die Frauen* mit ihren eigenen Hierarchien, Differenzen und entsprechenden Konfliktlinien (Ethnie, Sprache, Status, Bildung, Herkunft etc.) zu kämpfen und ihre Schwesternschaft (bell hooks 1986) kritisch zu reflektieren. Insbesondere die Initiativen der „Women of Color“ (Wallace 1979, Walker 1983, Lorde 1984, Hooks, Collins 1990, Crenshaw) und die Entwicklung des Intersektionalitätsansatzes (Crenshaw 1991), bei dem analysiert wird, dass eine Person in verschiedenen Ebenen und entsprechenden Umständen bedingt, Diskriminierung erfahren und manche dadurch mehrfach benachteiligt sein können. Letztendlich haben es einige (privilegierte) Frauen* geschafft Zugang in die „magischen“ Machtzentren (UNO, Landesverwaltungen/-regierungen, Institutionen etc.) zu finden und einige haben heute entscheidungstragende Rollen inne. Wenn es heute gewisse gesetzliche Absicherungen von Frauen*rechten oder internationale Vereinbarungen gibt - wenn auch noch nicht sanktionierbar bei Nichteinhaltung - dann ist diese Entwicklung auch diesen Frauen* und vor allem den Frauen*bewegungen zu verdanken. Nichtsdestotrotz ist zu berücksichtigen, dass diese Gremien Einrichtungen waren/sind, in denen das aktuelle System re-produziert wenn nicht aufrechterhalten wird. Insofern ist diese Machtteilhabe mit Konsequenzen wie ‚sich anpassen‘ und ‚sich unterordnen‘, um in diesen Quellen der Systemproduktion überhaupt eine Stimme zu kriegen, verbunden (vgl. Wichterich 2009: 50-55). Dass eine Bundekanzler*in aus biologischer Sicht eine Frau* ist verspricht nicht, dass sich diese mehr für die Frauen*rechte einsetzen würde. In der Geschichte hat es mehrere Fälle gegeben, in denen Frauen* Herrscher*innen gewesen sind, was nicht bedeutete, dass sie mit dem Patriarchat brachen, dass sie ein Matriarchat etablieren konnten, dass sie ein egalitäres System realisierten (Lerner 1983: 33-58). Das androzentristische/männerdominierte System schaffte es sich über die Frau* zu re-produzieren, indem es diese zur neuen Handlangerin* und zur Komplizin* machte. Die Postkolonial-Studies Forscher*innen Nikita Dhawan ve María do Mar Castro Varela (2003) gehen in ihrer Untersuchung zurückblickend auf die Literaturwissenschaftlerin* Gayatri Chakravorty Spivak (1983) die Idee des „token victim“ ein. Die token victims sind jene, die als Repräsentanz von marginalisierten Gruppen in die Machtzentren Eintritt finden bzw. denen ein Eintritt ermöglicht wird. Hier passen sie sich den Dimensionen der Machtzentren an und lassen sich zu deren Kompliz*innen und verlängerten Armen instrumentalisieren, um jene Gruppen, die sie einst vertreten wollten bzw. deren Stimme sie sein wollten, entsprechend den Bedingungen dieser Machtzentren zur Herrschaftsstabilisierung unter Kontrolle zu halten. Damit werden die repräsentierten Gruppen selbst-marginalisiert. (Varela und Dhawan 2003: 274). Der Vorschlag Spivaks ist die „riskante Widerrede“ (S. 282). Das Risiko dabei ist es, die Machteilhabe (kurzfristig) zu verlieren, aber dennoch bemüht zu sein die Pharresia a la Foucault zu üben, um so der Selbstermächtigung und der möglichsten Wahrheit stets näher zu kommen. In diesem Sinne lautet ein berühmter Heinrich Böll Zitat: „Einspruch ist die einzige Möglichkeit, um realistisch zu bleiben“ (Böll 1977).
In den kommenden Tagen wird mein neues Buch „Demokratisierung durch Selbstermächtigung! Historische Prozesse, Optionen und widersprüchliche Strategien zur Entwicklung des Empowerments alevitischer Frauen* in der Türkei und der Diaspora“ (2018) publiziert werden. Hier untersuche ich die Demokratisierungsmöglichkeiten der alevitischen Gesellschaft zunächst in den eigenen Reihen und die mögliche(!) besondere Rolle der selbstermächtigten alevitischen Frauen* in diesem Prozess. Meine Interviewpartnerinnen* in dieser Arbeit erklärten mir, dass sie sich im Klaren darüber sind, dass es die propagierte Geschlechtergleichberechtigung in der Realität nicht gibt. Dass die Lehre insofern nicht umgesetzt wird, dass es aber der Kapitalismus ist, der diese Situation verursacht und stützt. (Arslan 2018). Die Antwort Charles Taylors auf diese Argumentation wäre wohl: Die Verantwortung wird also delegiert und die Veränderung aufgeschoben. Deleuze und Guattari erklären, dass der Kapitalismus ein “krankes System” ist (Die Schizofrenie des Kapitalsmus) (1972[2016]). Taylor schreibt, dass die Veränderung darin besteht, dass die Menschen sich wieder daran erinnern, was es heißt “Mensch(lich)” zu sein. Hier ist es essentiell die Selbstermächtigung zu stärken und zu schützen und so ein Leben in Menschenwürde (zivil-)gesellschaftlich zu fordern sowie das eigene Schicksal wieder in die eigene Verantwortung zu nehmen.
Es ist richtig, zu meinen, dass auch die alevitische Gesellschaft ein Teil der weltkonjunkturellen Entwicklungen ist und von dies Konsequenzen mit sich bringt. Auch sie ist mit ihrem Mitwirken ein Teil und mitverantwortlich für das Fortbestehen der neoliberalen und postmodernen Hegemonie. Allerdings stellt sich folgende Frage: Ist ein Glaubenssystem, dessen Lehre das Leben ins Zentrum allen Geschehens und aller Dinge setzt sowie die Natur und das Universum, sprich insgesamt die Existenz in den Fokus seiner Lehre nimmt, nicht fähig eine Alternative und Idee im Sinne von: „eine andere Welt ist möglich“ (mit-) zu initiieren?
Insbesondere in den 1970er Jahren fand die Türkische Linke (Türk Solu) in den Reihen der Alevit*innen in der Türkei großen Zuspruch, was seine sozio-ökonomischen und sozio-politischen Gründe hat. In Übereinstimmung mit dem Juristen* Hakan Mertcan (Interview 12.12.2017) über die Arabischen Alevit*innen, kann auch ich – wie viele andere – sagen, dass die alevitischen Jugendlichen der 1970er Jahre sich zu großen Zahlen in den Reihen dieser selbst intern gespaltenen Türk Solu organisierten und damit für eine zusätzliche „künstliche Fragmentierung“ innerhalb der stets marginalisierten alevitischen Gesellschaft sorgten. Jene alevitischen Jugendlichen, die in der Linie der marxistischen Ideologie Religion für Opium hielten positionierten sich gegen die Glaubensinhalte ihrer Eltern und verpönten diese vehement. Damit distanzierten sie sich von ihrem Glauben, die in Verbindung und Abhängigkeit zu ihrer raum-zeitlich gebundenen Lebensweise, ihrer Sprache (Kurmanci, Zazaki, Arabisch), ihrer Kultur steht und erlebten so eine Entfremdung zu ihrem Leben, das ein anderes System innehatte. Die Umsetzung diverser Assimilationsstrategien des türkischen Staates vor allem ab der Zeit der Republiksgründung schaffte es geschickt diesen Prozess (Entfremdung) zu steuern (Zivilisierungsplan für den Osten 1925, Internate 1932, Dorfinstitute 1938, Türkisches Geschichtsgremium 1931, Türkisches Sprachgremium 1932, Umsiedelungsgesetz 1934), um die reine türkisch-sunnitische Nation zu kreieren. Die Konsequenzen der Orientierungslosigkeit, die sich dann mit der Zeit entwickelte ist nicht zuletzt in der im Zuge der Anerkennungsbemühungen in der europäischen Diaspora entstandenen Diskussion „Gehört das Alevitentum nun zum Islam oder nicht?“ erkennbar. Eine Diskussion, die von den älteren Generationen noch vor der Zeit in der Diaspora in dieser Form nie im Raum gestanden war.
Ich bin der Ansicht, dass ein Glaubenssystem, das das “Can“, also die Existenz ins Zentrum seiner Lehre nimmt, das Potenzial dazu hat, eine Alternative für ein System zu bieten, das jegliche Existenz dermaßen beschädigt. Wenn das Alevitentum ein Weg ist, in dem der* Mensch* durch verschiedene Ebenen und Dimensionen geht, um so am Ende das Stadium des İnsan-ı Kâmil (vollkommener Mensch*) zu erreichen, dann kann es fähig sein, eine Alternative für jenen ent-solidarisierenden, alles abflachenden und relativierenden, und mit dem falschverstandenen Multikulturalismus - insgesamt eine Alternative für den alles a-politisierenden und vereinheitlichenden Postmodernismus zu sein, der den Menschen* im Konsumwahn erstickt und in den Worten von Taylor zum Hedonismus sowie in den Worten Fishers zum „depressiven Hedonismus“ treibt. Meiner Ansicht nach, liegt die Machbarkeit dieser Befreiung in der Selbstermächtigung der/des Menschen* selbst. Diese Selbstermächtigung bedingt es das System insofern durchzuschauen und den Durchblick zu halten, dass keine Reproduktion des vorhandenen Systems mehr stattfindet und stets im Auge zu behalten, dass die Gefahr der Reproduktion des Systems, das auf Herrschaft, Ausbeutung, Fragmentierung, Ent-solidarisierung aufbaut, stets vorhanden ist (siehe Bourdieu: symbolische Gewalt). Hier sind die alevitischen Einrichtungen gefragt, die unter der Voraussetzung einer Bewusstseinswerdung, perspektivenfördernd sowie visionsstiftend eine stützende Rolle für ihre Mitglieder* übernehmen können, ohne dass am Ende wieder die Institutionen selbst oder die Führer*innen dieser als Retter*innen bzw. Lösung aller Probleme gesehen werden und die Menschen wieder in die Passivität und das (ohnmächtige) Konsument*innen-dasein gedrängt werden. Es ist eine Verantwortung, die nur von jedem einzelnen und gemeinsam getragen werden kann.
Wenn es die Existenz ist, dass die Basis dieses Glaubenssystems bestimmt und das Prinzip der Devriye (Seelenwanderung) das ist, was den Reifungsprozess dieser Existenz bestimmt, sodass im Zuge dessen (Reifungsprozess) je nach Nähe und Distanz zum Guten oder Schlechten (im Endeffekt zum İnsan-ı Kâmil), die Existenz immer wieder in verschiedenen Versionen zur Welt zurückkehrt (mit dem Ziel am Ende Ena el-Hak zu werden), dann ist es laut dieser Lehre die Pflicht eines/-r* jeden Alevit*in sich immer und immer wieder aufs Neue selbst zu reflektieren. Das ist wohl die Glaubenspraxis im Alevitentum mit dem Ziel auf dem Weg des İnsan-ı Kâmil am Ende Ena El-Hak, also “Gleich(-sein) mit der Schöpfung” zu werden. Mein Verständnis aus diesem ist, dass es zentral ist, dass der* Mensch* “sich selbst regieren” (sich selbst ermächtigen) kann und seine Rechte sowie Pflichten nicht zur Gänze an “Übergeordnete” oder andere delegiert, was zur Charaktereigenschaft von der aktuellen zwiespältigen Hegemonie mit Männer*-dominierten Strukturen ist, die alles existente zu ihrem eigenen Nutzen formt und konstruiert. Antonio Gramsci schreibt in seinen Gefängnisheften (1948), dass eine Hegemonie unmöglich ist, wenn die so genannten Unterdrückten diesem nicht zustimmen, wenn auch nur durch ihr Schweigen. In der gleichen Linie argumentiert Bourdieu, der den Habitus näher analysiert, was für die Analyse der Position der Frauen* in Gesellschaften ein wichtiger Ansatzpunkt ist, denn hier geht es um über Jahrtausende eingeübte, gewohnte, sozial-genetisch vererbte Rollenbilder (Hofbauer 2014). Um die Dimensionen hegemonialer Verhältnisse verständlicher zu machen, möchte ich gerne ein Beispiel anführen: Die Aufrechterhaltung des kapitalistischen Systems wurde unter anderem durch die Einführung des Modells der “Sozialdemokratie” gewährleistet. Damit wurden unter anderem die kritischen Stimmen der Werktätigen* gezügelt. Dass es zu einer Kooperation zwischen dem bürokratisierten Staat und den neoliberalen Firmen gekommen ist, hat zuletzt die Bankenkrise im Jahre 2008 im globalen Norden gezeigt (Fisher 2017: 72, Yuval-Davis 2011: 33-34). Fisher und Yuval-Davis erklären, dass es damit letztendlich zu einer Kooperation zwischen dem Neoliberalismus und dem Neokonservatismus gekommen ist. Die Banken, die sich stets einen “schlankeren Staat” wünschten, waren plötzlich auf die Rettung durch diesen mit Steuergeldern angewiesen. Die Kooperation beider ist heute klarer denn je (Arslan 2018: 172). In der Türkei stellt die neoliberal islam(ist)ische Regierungspartei AKP (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung) ein gutes Fallbeispiel dar (Ebd.: 69). Neben einer deutlichen Kooperation des neoliberalen Diskurses mit dem neokonservativen stellt die AKP zudem die Verkörperung der seit dem Militärputsch von 1980 als neuen staatlichen Diskurs festgelegten Türkisch-Sunnitisch-Islamischen Synthese dar (Arslan 2017). Insgesamt wurden die Banken mit den Steuergeldern der Werktätigen* gerettet und das kapitalistische System noch einmal vor dem Umsturz gewahrt, denn die inszenierte Sorge darüber, dass es keine bessere wenn nicht andere Alternative gibt, ermöglichte die ohnmächtige “Zustimmung” der Mehrheit der Bevölkerung(en) für diesen hegemonialen Diskurs. Die Historikerin* Gerda Lerner (1995) unterstreicht diese Idee der Hegemoniedefinition noch einmal, in dem sie erklärt, dass diese vor allem androzentristische Hegemonie durch die Komplizenschaft (in verschiedenen Versionen) von Frauen* gestützt und möglich ist.
In fast allen Zusammenkünften und Versammlungen in den alevitischen Einrichtungen ist eine männliche* Führungsdominanz sichtbar und ihr hegemonialer Auftritt deutlich. Diese Glaubensgemeinschaft, die die Gleichberechtigung der Geschlechter propagiert unterscheidet sich in der Praxis nicht viel von anderen gesellschaftlichen Gruppen, in denen die Geschlechtergleichberechtigung weniger Thema ist. In vielen Einrichtungen des alevitischen Erwachsenenverbandes AABF reden stets die Männer* und dominieren den Raum, während Frauen* vorwiegend in der Zuhörer*innenrolle bzw. in der Küche wiederzufinden sind. Wenn eine Lehre, die die Existenz in den Mittelpunkt seiner Idee stellt und dennoch nicht bemüht ist diese Asymmetrien zu erkennen und zu bearbeiten, dann wird jene Frage von Mark Fisher: “ist der real existierende Kapitalismus alternativlos sowie dient alles, was passiert zur Aufrechterhaltung des vorhandenen Systems?“ folgendermaßen zu beantworten sein: Ja, das ist richtig. Diese Antwort bringt die “Existenz”, das Can in einen Bereich des Lebens, in der es völlig dem Sinn entrissen und bedeutungslos wird. Wenn das Ziel in dieser Lehre mit dem Konzept des “İnsan-ı Kâmil” identifiziert ist, dann gilt es in diese Route zu gelangen und hier in Richtung des vollkommenen Menschen* sich fortzubewegen. Auf diesem Wege sind die Instrumente und Notwendigkeiten in der Existenz selbst (Cevher), im (Da-)Sein längst vorhanden. Die Erdanziehungskraft hat es “schon immer” gegeben, wir haben sie aber erst später begriffen. So gibt es auch die Gerechtigkeit längst und wir kennen sie und haben Sehnsucht danach und uns schmerzt das Herz, wenn wir Ungerechtigkeit erfahren sowie das Symbol des „gebrochenen Herzens“ für alle Menschen* in dieser Welt in gleichen Maßen ein Begriff ist. Die Selbstermächtigung des Menschen* ist der verantwortungsvolle Schritt in Richtung Gerechtigkeit, die in Solidarität miteinander und gemeinsam Sinn macht und im Einzelnen nur kurzfristige und punktuelle Lösungen ermöglicht. So liegt die Wahl an jedem einzelnen, welchen Weg er*/sie* und wir gehen möchten. Entweder wird mit der Anpassung und Eingliederung fortgesetzt und im Strudel des depressiven Hedonismus die „sinkende Titanic“ nachgespielt oder es wird das Leben, das Lebende für bessere Zukunftsoptionen in reflektierter Entschlossenheit und bewusstem Gang gesucht.
Mit diesen Schilderungen, möchte ich nun zum Wochenendseminar zurückkommen, um hier auf die Meinungen und Positionen dieser jungen alevitischen Frauen näher einzugehen. Özge Erdoğan war eine der Teilnehmerinnen* und ich habe sie gefragt: Warum ist deiner Meinung nach die Organisation der alevitischen Frauen wichtig?
Alevitische Frauen müssen (...) ein gemeinsames Bewusstsein schaffen und somit den Einfluss der patriarchal-gesellschaftlich geschaffenen Rollenbilder zu brechen und um ein freies Bewusstsein alle Geschlechter zu ermöglichen. (…) Die Alevitische Lehre gleichberechtigt uns, doch durch mangelnde Bildung, durch fehlende Motivation oder fehlendes Bewusstsein dafür, fehlt es an einigen Stellen an der Beteiligung der Frauen. Im Jugendverband wird von den Frauen versucht innerhalb des Verbandes Aufklärungsarbeit zu leisten, bei den Erwachsenen gibt es einen eigenständigen Frauenverband. Es gibt Unterschiede zwischen den Generationen. Situationen, die für die älteren Generationen die Norm waren, haben für uns keine Geltung mehr. (20.12.2017, Özge Erdoğan)
Um konkreter zu werden habe ich weiter gefragt: Kannst du ein Beispiel geben?
Zum Beispiel arbeiten Frauen und sollten nicht in patriarchale Rollen zurückfallen, sobald sie wieder zuhause sind. Dasselbe gilt für die Vereinsarbeit. Frauen sollten sich bei gesellschaftspolitischen Diskussionen und Entscheidungen beteiligen können. Alleine mit der gleichberechtigen Aufgabeneinteilung im Haushalt ist das längst nicht geklärt. Beim alevitischen Jugendverband gibt es positive Entwicklungen diesbezüglich. (…) es muss stärker darauf geachtet werden, dass ein reger Austausch innerhalb der ganzen Verbände herrscht, um sich gegenseitig zu unterstützen, zu inspirieren (…) Die jüngere Generation ist ganz anders aufgewachsen, hat ganz andere Probleme und Sorgen als die ältere. (…). (Ebd.)
Sibel Bahçetepe ist eine weitere Teilnehmerin* in diesem Wochenendseminar gewesen und ich habe ihr die gleiche Frage gestellt.
Um die Frau aus den patriarchalen Strukturen zu befreien, muss man allen Geschlechtern, erstens den Frauen, ein Bewusstsein verschaffen. Erst nachdem bewusst wird was Emanzipation wirklich heißt, dass Unterdrückung überhaupt stattfindet und eben nicht selbstverständlich ist, kann man Hand in Hand gegen diese frauenfeindlichen Normen Widerstand leisten. (20.12.2017, Sibel Bahçetepe)
Zur näheren Erläuterung habe ich weiter gefragt: Was denkst du, was gemacht werden muss bzw. was passieren muss, damit eine entsprechende Bewusstseinsbildung sich entwickelt?
Damit wir [JAF-NRW] Frauen stärken können brauchen wir Empathie. Selbstbewusste Frauen werden das Resultat von der parallel laufenden Bildungsarbeit sein. Denn eine gerechtere Zivilisation wird durch die Befreiung von Vorurteilen und die Unterstützung unserer Arbeiten möglich sein. (…) Frauen sollten in entscheidungstragenden Führungspositionen teilhaben. (…) Die Einführung der Co-Präsidentschaft wäre eine wichtige Umsetzung. (…) In letzter Zeit ist das Kopftuch aktuell geworden – eine Praxis, die in unserem Glauben keinen Platz hat. Hier findet eine Unterdrückung statt und das sollte hinterfragen werden. (Ebd.)
Zerina Yıldırım ist eine weitere Frau*, die am Wochenendseminar teilgenommen hat und JAF-NRW-Mitglied ist. Ihr habe ich die Frage gestellt: Warum denkst du gibt es zum Thema Geschlechtergleichberechtigung so große Diskrepanzen zwischen Lehre und Praxis?
Im Gegensatz zu den anderen Religionen gibt es in der alevitischen Lehre keine Geschlechtertrennung (…), jedoch wird dies nicht wirklich umgesetzt. Das wird in verschiedenen Situationen merkbar. Zum Beispiel ist die Frau den typischen Frauenrollen untergeordnet [Kindererziehung, Haushalt etc.] und das wird nicht als Unterdrückung gesehen. Meiner Meinung nach wird die Lehre nicht hinterfragt. (20.12.2017, Zerina Yıldırım)
Eine weitere Frage zum besseren Verständnis lautete: Was ist die Ursache dafür, dass das nicht als – so wie du das genannt hast – “Unterdrückung” wahrgenommen wird?
Es sollte mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden. Was ist Gleichberechtigung? Wo fängt die Unterdrückung der Frau überhaupt an? Frauen sollten lernen Fragen zu stellen und zu hinterfragen und aufhören alles anzunehmen, wie es kommt. (Ebd.)
Zum Schluss fragte ich Zerina: Was sind deiner Meinung nach, außer der haushaltlichen Arbeitsteilung weitere Räume, in denen Ungleichberechtigungen herrschen?
In den Vereinen setzt sich diese klassische Arbeitsteilung weiter fort. Die Frauen arbeiten in der Küche und die Männer führen politische Diskussionen. Frauen sind dieser Situation immer hinten nach. (…) „Das Leben ist ein Widerstand unter dem gleichen Himmel“ sagen wir oft und wir sollten diesen Widerstand zunächst gegen Ungerechtigkeiten in unseren eigenen Reihen leisten. Es gibt Bereiche, die wir in den eigenen Reihen zuerst klären müssen, um dann stärker nach außen hin zu argumentieren und uns zu positionieren können. (Ebd.)
Esra Toğuz habe ich gefragt: Was denkst du kann gemacht werden bzw. Welche Maßnahmen können getroffen werdne, damit alevitische Frauen* mehr Möglichkeit haben in zentralen Entscheidungsprozessen teilzunehmen?:
Es ist wichtig, dass Frauen in Versammlungen und Diskussionen teilhaben. Durch die Vereinsvorstände können zum Beispiel Kinderbetreuungsmöglichkeiten angeboten werden, während Frauen in Versammlungen oder anderen Aktivitäten mitwirken. Mit ähnlichen Methoden können Frauen unterstützt werden ihre Existenz zu behaupten und sich zu äußern. (22.12.2017, Esra Toğuz)
Auch in Anlehnung an die Meinungen dieser jungen Frauen* möchte ich nun diesen Artikel zum Abschluss bringen. Eine Lehre, die die Geschlechtergleichberechtigung klar propagiert, dürfte fähig sein, dieses Ideal zunächst in ihrer eigenen Praxis real zu leben. Ansonsten wird sie mittel- bis langfristig an Glaubwürdigkeit verlieren, vor allem dann, wenn die neuen Generationen nicht mehr dazu bereit sind die klassischen Geschlechterrollen unkritisch und unhinterfragt stehen zu lassen. Alevitischen Frauen*, die argumentieren und aktiv teilhaben möchten sollten Plattformen ermöglicht werden, diese sichtbar zu machen. Jene Frauen*, die zwar möchten, aber (noch) nicht bereit sind aktiv in Prozessen mitzumachen, sollten Rahmenbedingungen gestellt werden, diese zu fördern. Aktive Bewusstseinsbildungsmaßnahmen sind ein gemeinsamer Wunsch der jungen alevitischen Frauen* im Wochenendseminar gewesen. Vor allem sind sie sich darin einig, dass es vor allem sie selbst sind, die sich in den eigenen Reihen zunächst (selbst) bilden und damit ihr Bewusstsein (Wissen) für eine alevitische Frauen*bewegung stärken müssten. Eine aufgeklärte alevitische Frauen*bewegung hätte das Potenzial dazu Demokratisierung zunächst innerhalb der alevitischen Gesamtgesellschaft zu fördern, um diese für die Forderung von Gleichberechtigungsrechten in der Türkei, in der sie keinen rechtlichen Status und Anerkennung haben, zu stärken. Einen Punkt gilt es an dieser Stelle zu erwähnen: Wenn eine unterdrückte Gruppe, jene Unterdrückungspraktiken, die sie einst selbst erfahren hat, bei anderen umsetzt, dann ist das ein Zeichen dafür, dass sie das was ihr selbst angetan wurde, gut verinnerlicht und gelernt hat sodass sie das Gelernte nun selbst bei anderen praktizieren kann. Wenn eine Gruppe, die selbst zum Schweigen gebracht wurde bei nächster Gelegenheit andere zum Schweigen bringen will, andere als inexistent betrachten will, andere ignorieren will oder im Namen dieser zu reden sich anschickt, dann bedeutet das, dass sie alles, was im Sinne ihrer Vernichtung einst ihr selbst angetan wurde, gut eingeprägt hat und nun selbst soweit ist, es bei anderen zu versuchen. Das ist ein post-koloniales Erbschaftssyndrom, wie es einst Frantz Fanon umriss, der 1961 in diesem Sinne sein Buch “Die Verdammten dieser Erde” verfasste. Die Situation, dass einst erlebte Traumata unreflektiert auf andere projiziert wird, ist ein Phänomen, das zum Beispiel in der Türkei, in dem das europäische Modell des ethnisch basierten Nationalstaatsmodell zuerst den von Kemalist*innen, dann von kurdischen Nationalist*innen, heute von zazaischen Nationalist*innen (Kehl-Bodrogi 1998: 123) und selbst in den Reihen alevitischer Gruppen zu Fragmentierung und Polarisierung führt (Ethnonationalismus). Hier handelt es sich um eine Ausschluß- und Einschließungspraxis, die in der Türkei durch die Jungen Kemalist*innen (İttihatçılar) zur Schaffung einer homogenen türkischen Nation gedient hat und bis heute seinen Einfluss zeigt. Dieses Paradigma eliminiert oder verneint alles, was nicht seinen eigenen Vorstellungen und Vorhaben entspricht. Eine (selbst-)reflektierte und (selbst-)kritische Auseinandersetzung mit diesem Punkt im Sinne der Demokratisierung zunächst in den eigenen Reihen scheint notwendig zu sein. Dabei ist die Umsetzung der gemeinsam, und aus verschiedenen Standpunkten (Harding 1989; Haraway 1995) diskutierten Ergebnisse für eine erfolgreiche Entwicklung im Sinne von “der Wahrheit wieder ein Stück näherkommen” von Bedeutung. Die Mitsprache und Einmischung von Frauen* in diese(r) Entwicklung ist ein Recht, das erkämpft werden muss.
Dieses Weltsystem, in das wir hineingeboren wurden hat in den seltensten Fällen erlebt, dass ein Recht gegeben wurde. Die Regel ist das Erkämpfen von Gerechtigkeit. Frauen* sind dazu berufen, sich für ihre Rechte einzusetzen und zu argumentieren, wenn sie mit den Männern*, die eine Jahrhunderte lange Übung in Führungs- und Entscheidungspositionen haben, gleichberechtigt mitexistieren möchten. Mit der Auffassung, dass eine Welt, die nur durch 50 Prozent der Menschen gestaltet und bestimmt wird zu 50 Prozent mit Fehlern behaftet ist, hat sich Gerda Lerner auf die Suche nach der Ursache dieser Benachteiligung von Frauen* in der Menschheitsgeschichte gemacht (Lerner 1983: 8). Die Geschichte wurde also aus Männer*hand geschrieben und interpretiert. Dabei wurden die Frauen* stets in ihre Sexualität gezwängt und in die Unterordnung verdammt. Wenn in alevitischen Einrichtungen Frauen*, die über Frauen*partizipation in Entscheidungsprozessen diskutieren möchten zum Schweigen gebracht werden, indem ihnen gesagt wird, dass sie Fragmentierung (Türkisch: bölücülük) und Unruhe in der Gemeinschaft anstiften, dann muss diese Haltung im Sinne der alevitischen Lehre selbst, in Frage gestellt werden. Wichtig wäre zu erkunden: Wo hat eine derartig Can-feindliche Einstellung im Alevitentum ihren Platz?
Redaktion: Serdar Akın
Bilder: Özge Erdoğan
MMag. Dr. Zeynep Arslan, MA ist Sozialwissenschaftlerin, Projekt- und Eventmanagerin und Gruppentrainerin. Schwerpunktmäßig arbeitet Arslan zu folgenden Themen: Identitäts- und Zugehörigkeitsentwicklungs- und definierungsprozesse, Alevismen und Alevitentümer, Demokratisierungsprozesse, Frauenbewegungen und Gender, Gruppendynamiken (z.B. Zaza*innen-Zazaisch/Kırmancki/Dimili, Kurd*innen-kurdische Sprachen), Migrationsprozesse und -entwicklungen, Macht- und Herrschaftsetablierungsverhältnisse. Zuletzt hat sie das Buch: Eine religiöse Ethnie mit Multi-İdentitäten (2016, LIT Verlag) verfasst. Demnächst wird das Buch: Demokratisierung durch Selbstermächtigung (2018, Tectum Verlag, Reihe Religionswissenschaften) publiziert werden. 2017 fungierte Arslan als Herausgeberin des Bands: Zazaki-Yesterday, today and tomorrow. Survival and Standardization of a Threatened Language (GLM), das als Sammelband zur - unter der Schirmherrschaft der UNESCO Commission Austria selbstorgansierten gleichnamigen Tagung veröffentlicht ist.
1 Die Benutzung des Sternes „*“ ist eine Gender-Schreibweise, die für jegliche Schubladisierung, Kategorisierung und Zuschreibung sensibilisieren soll. Die Idee in der Benutzung dieser Schreibweise ist alle selbst- und fremdkonstruierten Geschlechtertypen möglichst abzudecken und gleichzeitig zu erfassen.
2 Für eine detaillierte Ausführung dazu siehe Arslan 2017.
3 Şark Islahat Planı (1925), Yatılı İlköğretim Bölge Okulları (1932), Köy Enstitüleri (1938), Türk Tarih Kurumu (1931), Türk Dil Kurumu (1932), İskân Kanunu (1934).
4 Für die Begründung der Verwendung dieser Bezeichnung siehe: Salah, Hoda (2010).
5 Die Statuten der Föderation der Aleviten Gemeinden in Österreich (AABF) legen für den Vorstand 7 feste und 2 Ersatzmitglieder, damit insgesamt 9 Personen fest. Es wird empfohlen, dass drei der Vorstandsmitglieder durch Frauen* besetzt wird (AABF Statuten: § 11 Zi. 2). Am 24. September 2017 wurde in der Generalversammlung der Vorstand neu gewählt. Diese ist heute zur Gänze durch Männer* besetzt. In Deutschland wurde in den Statuten der Föderation der Aleviten Gemeinden eine 30 Prozent Frauen*quote vereinbart (vgl.: AABF Statuten § 2 Zi. 5). Die Konföderation der Aleviten Gemeinden in Europa haben bis heute keine Frauen*quotenregelung. Das einzige weibliche Mitglied im Vorstand der Konföderation, Nevin Kâmilağaoğlu ist bis heute bemüht, die Einführung der Frauen*quote bzw. Co-Präsident*innenschaft zu initiieren.
Bibliographie
Arslan, Zeynep (2018): Demokratisierung durch Selbstermächtigung! Historische Prozesse, Optionen und widersprüchliche Strategien zur Entwicklung des Empowerments alevitischer Frauen* in der Türkei und der Diaspora. Tectum Verlag. Reihe Religionswissenschaften. Forthcoming.
Arslan, Zeynep (2017): How can the Alevi movement develop a clear political orientation to focus on clear political orientation to demand for their democratic rights? Case Study: The Alevi Zaza People. In: Arslan, Zeynep (ed.). Zazaki-Yesterday, today and tomorrow. Survival and standardization of a threatened language. GPS. Graz.
Arslan, Zeynep (2016b): The Alevi Diaspora – its entrance as a political stakeholder and its impact on the homeland. In: Border Crossing. Vol 6, No 2 (Juli-Dezember 2016). Transnational Press London. S. 342-353.
Deleuze, Gilles; Guattari, Felix (1972 [2016]): Anti-Ödipus. Kapitalismus und Schizophrenie I. 15. Aufl. Suhrkamp. Frankfurt.
Gramsci, Antonio (1991-2002): Gefängnishefte. Wolfgang Fritz Haug (Hg.). 10 Bände. Argument Verlag. Berlin.
Haraway, Donna (1995): Situiertes Wissen. In: Diess: Die Neuerfindung der Natur. Primaten. Cyborgs und Frauen. New York.
Harding, Sandra (1989): Feministische Wissenschaftstheorie. Zum Verhältnis von Wissenschaft und sozialem Geschlecht. Das Argument. Hamburg.
hooks, bell (1981): Ain't I a Woman? Black women and feminism. South End Press. Boston.
Longino, Helen E. (1990): Science as Social Knowledge. Values and Objectivity in Scientific Inquiry. Princeton University Press. Princeton.
Mertcan, Hakan (2015): Türk modernleşmesinde Arap Aleviler (Tarih Kimlik Siyaset) (Deutsch: Die Arap Alevis in der Türkischen Modernisierung). Karahan Kitabevi. 3. Aufl. Adana.
Mies, Maria (1978): Methodische Postulate zur Frauenforschung. Dargestellt am Beispiel der Gewalt gegen Gewalt. In: Sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis für Frauen e.V. (Hg.): Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis. Verlag Frauenoffensive. München. S. 41-63.
Mutluer, Nil (24.03.2015): Alevi kadınlar cemde eşit, eşikten çıkınca başka bir dünya var! (Deutsch: Sobald die Frauen* die Türe hinausgehen, treffen sie auf eine ander Welt). In: Bağımsız İnternet Gazetesi T24: http://t24.com.tr/yazarlar /bilinmeyen/alevi-kadinlar-cemde-esit-esikten-cikinca-baska-bir-dunya-var,115 47 [13.09.2016].
Schalatek, Liane (28.01.2011): Zwischen Geschlechterblindheit und Gender Justice - „Gender und Klimawandel“ in der inter- und transnationalen Politik. In: Homepage Heinrich Böll Stiftung; unter Demokratie: Feminismus & Gender: https://www.boell.de/de/navigation/klima-energie-studie-gender-justice-klimaw andel-11075.html [08.11.2016].
Sökefeld, Martin (2004): Diaspora, Identity and Religion. New Directions in Theory and Research. Waltraud Kokot, Kachig Tölölzan and Carlon Alfonso (Ed.), London: Routledge.