Fragen im Leitfragen-Interview



Interviewerhinweis: Nach allgemeiner Eingangsfrage hauptsächlich Bestätigung, zwischendurch einzelne Nachfragen bei den anderen Themen (nachfühlen, wieviel Interesse vorhanden ist, sich zu einem Thema ausführlich zu äußern). Dann letztendlich die gezielte Frage – falls nicht schon von selbst angesprochen: Die untenstehenden Themenblöcke sollten alle besprochen werden. Die formulierten Fragen sind nicht wörtlich zu nennen, sondern sollen sinngemäß bzw. situationsgemäß zum Nachhaken verwendet werden.


Verhältnis zur Natur/Tieren/Umweltschutz?


Fühlen Sie sich der Natur verbunden? Mensch als Teil der Natur? Sind Sie oft/gerne in der Natur? Was machen Sie da? Wann waren Sie zuletzt draußen oder z.B. im Wald? Wo waren Sie? Lieben Sie Blumen? Haben Sie einen Garten? Gibt es in Ihrer Familie Landwirtschaft? Ist das Gefühl der Natur gegenüber in Türkei anders als hier?


Was geben Sie Ihren Kindern mit? Wie war das in Ihrer Kindheit? Haben die Eltern etwas über die Natur erzählt? (normativ: Wie sollte sich ein Alevit der Natur gegenüber verhalten?)


(zu den Fotos: Besuchen Sie heilige Stätten in der Heimat/Türkei/Dersim? Wissen Sie von heiligen Stätten? Was ist heilig daran? Was hat Gott mit der Natur zu tun? Ist Gott in der Natur zu finden? Heilige Bäume? Was bedeuten die? Was tut ein Alevit, wenn er einen Baum fällt?) Munzur- Staudamm bekannt? Was halten Sie davon?


Merken Sie das (Ihre Naturverbundenheit) im Alltag? Schützen Sie die Umwelt? Würden Sie gern etwas anders machen (bzgl. Ihres Umweltverhaltens)? Tun Sie etwas für den Umweltschutz? Wenn ja, warum, wenn nein, warum nicht? Würden Sie gern mehr tun? Welche Ideen haben Sie? Wie wichtig ist Umweltschutz für Sie? Haben Sie ein Auto? Wie oft fahren Sie? Fahren Sie auch mit dem Zug oder mit dem Bus? Oder mit dem Fahrrad? Trennen Sie Müll?


Haben Sie das letzte Opferfest gefeiert? Was machen Sie da genau? Was wird da gefeiert? Ich habe gelesen, dass es sog. Nichtblutopfer gibt – was halten Sie davon?


Wie ist das Verhältnis zu Tieren? Was bedeuten Tiere für Sie? Gibt es Tiere, die Sie ablehnen/nicht mögen und warum? Essen Sie Fleisch/gibt es Tiere, die Sie nicht essen und warum? Welches Tier mögen Sie besonders gern? Sind Sie mit Tieren aufgewachsen?


Was essen Sie gerne? Kochen Sie selbst? Kaufen Sie manchmal Bio-Lebensmittel? Stimmt es, das Aleviten ein Brot, das auf die Erde gefallen ist, küssen?


Haben Sie Angst vor Klimawandel oder Umweltzerstörung? Oder glauben Sie, das ist alles übertrieben?


Was denken Sie – fühlen Sie der Natur gegenüber anders als „andere“ (Muslime, Deutsche, Christen...)
 
Fotos, die ggf. gezeigt werden:


Düzgün Baba, Pir Sultan Abdal (Tunçeli vor Cemevi), Kemere bell – Ana fatma (Pilgerort zu Ehren Mutter Fatma), Munzur-Fluss, Munzur, Weinende Steine am Ufer von Fluss Harcik, Pilger an Munzur- Quellen


Dinge, die in der ÖkoCan-Projektbeschreibung behauptet werden, erfragen/Zitate und Sprichworte einzeln vorlesen/zeigen und um Stellungnahme bitten


„Verwandelt Eure Mägen nicht in einen Tierfriedhof/ Midenizi hayvanlar mezarlığına çevirmeyin“ (Hz. Ali)

„Su gibi aziz ol: sei wie das Wasser heilig und wertvoll.“ (türk. Sprichwort)

„Der Wald ist das leibliche Kind des Landes. Ohne Wald ist das Leben nur fade/Orman bir ülkenin çoçuğudur. Ormansız bir yasşam bir hiçtir”. (Aşık Veysel)
Das Beten beim Aufgehen und Untergehen von Sonne und Mond und beim Trinken von Wasser, das Küssen eines auf den Boden gefallenen Brotes nach dem Aufheben, der Respekt vor bestimmten Tieren, deren Fleisch man nicht ißt

„Für die Aleviten ist die Erde so viel Wert wie der eigene Körper und das Wasser so viel wie ihr eigenes Blut“ (Turgut Öker, AABF)

 

Soziodemografie


Geschlecht:

Wann und wo geboren?

1./2./3. Generation? 


Höchster Schulabschluss und Ausbildung:

Nationalitaät: 


Ethn. Herkunft (Kurdisch/Türkisch):

Familienstand/ggf. Partner Alevit?

Organisiert in alevitischem Verein?


Fühlen Sie sich einer bestimmten Richtung des Alevitentums zugehörig? (Bektaşi, Kisilbasş, Zaza...)